Sicherung gentechnikfreies Saatgut
Solange gentechnisch verändertes Saatgut freigesetzt und gehandelt wird, besteht für gentechnikfrei arbeitende Züchter*innen und Saatguterzeuger*innen das Risiko der gentechnischen Verunreinigung ihrer Bestände – auch momentan, ohne großflächigen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in weiten Teilen Europas. Die IG Saatgut klärt über Risiken und Fälle von Verunreinigungen auf und tritt für einen größtmöglichen Schutz der gentechnikfreien Saatgutarbeit durch die konsequente Umsetzung gesetzlicher Regelungen ein.
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Neue Gentechnik
Neue gentechnische Verfahren wie CRISPR-Cas kommen bereits bei Kulturen wie Raps, Mais, Soja und Kartoffeln zur Anwendung. In den USA und Kanada werden erste Pflanzen ohne Regulierungsauflagen angebaut und gelangen als verarbeitete Lebensmittel auch auf den Teller von Konsument*innen. In Europa hat der Europäische Gerichtshof 2018 in einem Grundsatzurteil entschieden, dass alle neuen gentechnischen Verfahren gemäß dem Vorsorgeprinzip unter dem europäischen Gentechnikrecht reguliert werden müssen. Doch der Druck, die neuen Verfahren nicht mehr als Gentechnik zu regulieren, nimmt zu. Dies würde die gentechnikfreie Züchtung und Saatguterzeugung ganz grundsätzlich bedrohen.
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Patente
In Europa, den USA und anderen Ländern des globalen Nordens wurden Bäuerinnen und Bauern in den letzten Jahrzehnten weitgehend von ihrem zentralen Produktionsmittel Saatgut enteignet. Dazu wurde eine Arbeitsteilung zwischen «professioneller» Züchtung und Anbau durchgesetzt. Wie und durch wen Saatgut entwickelt, vermehrt, verarbeitet, gelagert, verteilt und vermarktet werden darf, wird durch ein umfassendes System an Gesetzen, Verordnungen und internationalen Abkommen geregelt. Patente spielen hierbei eine zunehmend wichtige Rolle.
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Systemwandel & Alternativen
Das industrialisierte Agrarsystem beruht auf einem massiven Raubbau an der Natur und auf der Ausbeutung von Menschen. Mit einem der wichtigsten landwirtschaftlichen Produktionsmittel, dem Saatgut, machen einige wenige Unternehmen äußerst profitable Geschäfte. Damit dies so bleibt, setzen sie auf Technologien wie die neue Gentechnik, das Digital Farming und auf Patente; das Agrobusiness wird in der Konkurrenz eines kapitalistisch organisierten Marktes auch in Zukunft Produkte liefern, die dazu beitragen werden, das produktivistische System zu festigen und auszubauen.
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